Fit4Future

Vom 10.-14. Oktober 2022 fand in Glarus das Fit4Future-Camp statt. Am Mittwoch durften wir den Kindern, im Alter von 6-12 Jahren, die Sportart Aikido vorstellen.

55 neugierige & motivierte Kinder erwarteten uns. Diese waren in zwei Gruppen von 6-9 & 9-12 Jahren aufgeteilt. Beide Gruppen trainierten jeweils zwei Stunden am Morgen bzw. am Nachmittag mit uns. Unser Leiterteam, bestehend aus einem Cheftrainer und zwei bis drei Helfern, durften den Kinder die Philosophie und erste grundlegende Übungen zu Aikido näher bringen. Diese verfolgten aufmerksam das Geschehen, um im Anschluss die Übungen selbständig oder mit der Unterstützung durch unser Leiterteam nachzumachen. So übten wir unter anderen die Vor- & Rückwärtsrolle, Tenshin- & Kokyu Nage als auch Kote Gaeshi und weiter Übungen. Auch die zwei kurzen Filmausschnitte, sowie die Präsentationen durch unser Team, stiessen auf viel Interesse.

Am Ende des jeweiligen Trainings verliessen die Kinder mit neu erlernten Fähigkeiten und Lust auf mehr die Halle. Unser Ziel, die Kinder mit unserer Freude an Aikido zumindest ein wenig anzustecken, haben wir erreicht!

Shigemi Inagaki, Bulgarien 2019

am Freitag 29. März 2019 um 0430 Uhr starteten 4 topmotivierte Aikidokas unseres Dojos ihre Reise nach Sofia, Bulgarien, um da am Lehrgang von Shigemi Inagaki Shihan teilzunehmen. Nach rund 3h Flug mit Zwischenhalt in Wien trafen die vier Unerschrockenen in Sofia ein. Im Hotel wartete bereits das fünfte Mitglied unseres Vereins, er hat den Lehrgang als Grund für einen Europatrip genommen und ist mit dem Zug nach Bulgarien gereist. Nach einem währschaften Mittagessen und einer kurzen Pause im Hotel war es an der Zeit sich in die nahe gelegene Trainingshalle zu begeben ums für das Training einzuschreiben und aufzuwärmen. Um Punkt 1700 Uhr betrat Inagaki Sensei die Tatami um das Training zu eröffnen. Das Thema der ersten Trainingseinheit war Morote- Dori Kokyu Nage. Intensive, rund 90 Minuten später, war das erste Training bereits auch schon Geschichte. Ein ausführliche Nachtessen in einem nahen Restaurant half die Batterien wieder aufzuladen. Samstags Vormittag um 0930 war wieder Treffpunkt im Dojo für den zweiten Trainingsblock. Das Thema für diese Trainingseinheit war Yokomen Uchi Kokyu Nage. Wieder wurden viele zum Teil auch neue Techniken gezeigt und geübt. Das Nachmittagstraining ab 1700 Uhr war dem Bokken gewidmet. Im Anschluss an das Training fand am Samstag Abend dann das offizielle Fest statt, welches vom Lokalen Aikido Verein organisiert wurde. Eine kurze Nacht später (es war von Samstag auf Sonntag noch die Umstellung auf Sommerzeit) war es Zeit die letzten beiden Trainingsblöcke in Angriff zu nehmen. Der Schwerpunkt am Sonntag lag beim Jo: Kentai Jo am Vormittag, die 20 Jo Suburi sowie die 31er Jo Kata im Nachmittag Training. Wie auch in den vorangehenden Trainings waren auch am Sonntag sehr viele Aikidokas anwesend, so dass zwei Gruppen erstellt und abwechselnd, dem Niveau angepasst trainiert wurde. Für den Sonntag Abend stand noch eine Runde Sightseeing in der Innenstadt von Sofia auf dem Programm. Die Kathedrale Alexander Nevski war sicher das Highlight des Rundgangs, welchen wir mit einem guten Znacht und gemütlichen zusammensitzen abschlossen. Bereits um 0515 am Montagmorgen war das Taxi bereit um uns zum Flughafen zu bringen. Ein ruhiger Flug via Wien nach Zürich rundete das gelungene Wochenende ab. Wir sind uns einig, der nächste Lehrgang in Sofia ist bereits im Kalender vorgemerkt.

Aikido-Familie(n)

Das kommt uns japanisch vor

Hoch konzentriert blicken die 15 Kinder zu Hansjörg Weber. „Tai no henkō“ ruft er und sogleich werden die Kinder aktiv. Ein Schritt vor, eine blitzschnelle Drehung und ein lautes „A-ii“ zum Abschluss. Die zuschauenden Eltern und Geschwister sind beeindruckt. Sie werden gerade Zeuge der Aikido-Prüfungen im Dojo Mollis. Die Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren können zeigen, was sie im letzten halben Jahr gelernt haben.

 

Tai no henkō ist Japanisch und bedeutet frei übersetzt „Umkehrung der Körperstellung“. Dieser Ablauf ist eine der wichtigsten Grundformen vieler Aikidō-Techniken und wird beim Training regelmäßig wiederholt.

Die japanischen Namen der Techniken zu kennen und ausführen zu können ist eine der Anforderungen in der Prüfung. Koordination und Körperbeherrschung zu lernen, macht den Kindern offensichtlich Freude. Die älteren Kinder, die schon länger dabei sind, müssen in der Prüfung mehr Techniken und Übungen vorzeigen.

 

Stolze Eltern, glückliche Kinder

Alle Kinder bestehen die Prüfung, was grossen Applaus bei den stolzen Angehörigen hervorruft. Die Kinder haben ihre Diplome mit ihrem Trainingseifer verdient. Von nun an ist auch an der Farbe des Gurtes erkennbar, dass sie eine Stufe weitergekommen sind. So nimmt z.B. Sarah strahlend den orangen Gurt entgegen, den sie gegen den „halborangen“ (halb weiss, halb orange) eintauscht.

Dass die Kinder mit Ihren Familien dabei sind, passt sehr zum Selbstverständnis des Dojos von Hansjörg Weber. „Wir sind eine grosse Aikido-Familie. Wir unterstützen uns beim Weiterkommen im Training und feiern zusammen die Erfolge.“ Dieser Zusammenhalt zeigte sich auch im März diesen Jahres, als das Dojo in vielen Stunden Freiwilligenarbeit umgebaut wurde.

 

Neue Mitglieder willkommen

Wer diese Kampfkunst Aikido selbst einmal selbst ausprobieren möchte, ist herzlich in unserem Dojo willkommen. Das Kindertraining findet an der Zinggenstrasse 2 in Mollis statt, jeweils am Mittwoch von 18:00 bis 19:00 Uhr. Für die Erwachsenen gibt es zwei Trainings: Montags und Mittwochs von 19:00 – 20:30 Uhr.

 

Text: Søren Ehlers

Bilder: Mathias Marti

Dan Trainings mit Bashar Ahmed Sensei

Auch dieses Jahr bietet sich, für Dan Träger und Anwärter, die Gelegenheit in sechs speziellen Trainings an den Details der Techniken zu feilen und sich so für die nächste Prüfung fit zu machen oder generell sein Aikido zu verbessern. Die Trainings finden abwechselnd in Zürich und in Mollis statt. Wichtig ist an möglichst allen Trainings teilzunehmen und so maximal zu profitieren. Die nächste Prüfung kommt bestimmt 🙂

 

Spezial Dan Training

Judotraining in Kaltbrunn

Aikido trifft Judo trifft Aikido

 

Bruce Lee?

„Aikido? Das isch doch das, was der Bruce Lee macht, gäll?“ So oder ähnlich hat es der Schreibende schon oft gehört, wenn er sagte, er betreibe Aikido im Dojo (Trainingsraum) von Aikido Glarus in Mollis.

Nein! Bruce Lee hat nicht Aikido gemacht! Aikido ist eine noch junge japanische Kampfkunst und bedeutet in etwa „Weg zur Harmonie der Kräfte“.

 

Doch bevor man sich über das Unwissen anderer aufregt, tut es gut, seine eigenen Wissenslücken aufzufüllen. Z.B. über Judo. Dies ist ebenfalls eine japanische Kampfkunst und bedeutet „sanfter Weg“. Der Begründer von Aikido, Morihei Ueshiba, hatte unter anderem auch Judo praktiziert und dieses Wissen in seine neue Kampfkunst einfliessen lassen.

 

Wieviel Judo steckt in Aikido? Jede Menge!

Welche Elemente hatte das Judo der neuen Kampfkunst weiter „vererbt“? Die Trainingsgruppe von Aikido Glarus (Leitung: Hanjörg Weber) wollte es wissen. Der Vorschlag „Besuchen wir doch einmal ein Judo-Training“ konnte dank persönlicher Kontakte zum Judoclub Kaltbrunn umgesetzt werden.

Judo-Leiterin Denise Kuster war hocherfreut über den Besuch und führte durch ein abwechslungsreiches, schweisstreibendes Training. Aufwärmen, Würfe, Festhaltetechniken, Bodenkampf, alles wurde vorgestellt und ausprobiert. Umgekehrt wurden auch die Aikidokas aufgefordert, ein paar ihrer Techniken vorzustellen.

 

Viele Gemeinsamkeiten, feine Unterschiede

Nach zwei intensiven Stunden war klar: es gibt ganz viele Gemeinsamkeiten: Die japanische Begrüssungszeremonie, die dicken baumwollenen „Gwändli“, das Festhalten des Gegners auf den Matten, das Trainieren der Beweglichkeit und einiges mehr. Auf diese Weise entstand das gute Gefühl, eine gemeinsame Grundlage zu haben, auf der man sich rasch verständigen konnte.

Natürlich gibt es auch klare Unterschiede. So ist Judo viel körperbetonter, Aikido dagegen wirkt leichter. Die Haltegriffe, die in verschiedenen Situationen angewendet werden unterscheiden sich deutlich. Zudem gibt es Unterschiede, die in diesem Training nicht zutage traten: Im Judo gibt es Wettkämpfe (die Schweiz hat bereits 4 Olympiamedallien gewonnen), was dem Aikido ganz fremd ist. Gewisse Techniken werden im Aikido mit Holzwaffen (Stock, Schwert, Messer) ausgeführt, das Judo kennt diese nicht.

 

Hochachtung und Stolz

Beim anschliessenden Stammtischbesuch freuten sich alle Teilnehmenden über den sehr gelungenen Abend. Es war viel Hochachtung für das Können der anderen Kampfkunst entstanden, aber auch ein neuer Stolz auf den eigenen Weg, der einen so mühelosen Austausch ermöglichte.

Der Gegenbesuch der Kaltbrunnerinen und Kaltbrunner in Mollis ist bereits beschlossene Sache!

Übrigens: die Kampfkunst, die Bruce Lee ab Ende der 1960er Jahre entwickelte heisst Jeet Kune Do. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Text: Søren Ehlers; Bilder: Martina Jud