am Freitag 29. März 2019 um 0430 Uhr starteten 4 topmotivierte Aikidokas unseres Dojos ihre Reise nach Sofia, Bulgarien, um da am Lehrgang von Shigemi Inagaki Shihan teilzunehmen. Nach rund 3h Flug mit Zwischenhalt in Wien trafen die vier Unerschrockenen in Sofia ein. Im Hotel wartete bereits das fünfte Mitglied unseres Vereins, er hat den Lehrgang als Grund für einen Europatrip genommen und ist mit dem Zug nach Bulgarien gereist. Nach einem währschaften Mittagessen und einer kurzen Pause im Hotel war es an der Zeit sich in die nahe gelegene Trainingshalle zu begeben ums für das Training einzuschreiben und aufzuwärmen. Um Punkt 1700 Uhr betrat Inagaki Sensei die Tatami um das Training zu eröffnen. Das Thema der ersten Trainingseinheit war Morote- Dori Kokyu Nage. Intensive, rund 90 Minuten später, war das erste Training bereits auch schon Geschichte. Ein ausführliche Nachtessen in einem nahen Restaurant half die Batterien wieder aufzuladen. Samstags Vormittag um 0930 war wieder Treffpunkt im Dojo für den zweiten Trainingsblock. Das Thema für diese Trainingseinheit war Yokomen Uchi Kokyu Nage. Wieder wurden viele zum Teil auch neue Techniken gezeigt und geübt. Das Nachmittagstraining ab 1700 Uhr war dem Bokken gewidmet. Im Anschluss an das Training fand am Samstag Abend dann das offizielle Fest statt, welches vom Lokalen Aikido Verein organisiert wurde. Eine kurze Nacht später (es war von Samstag auf Sonntag noch die Umstellung auf Sommerzeit) war es Zeit die letzten beiden Trainingsblöcke in Angriff zu nehmen. Der Schwerpunkt am Sonntag lag beim Jo: Kentai Jo am Vormittag, die 20 Jo Suburi sowie die 31er Jo Kata im Nachmittag Training. Wie auch in den vorangehenden Trainings waren auch am Sonntag sehr viele Aikidokas anwesend, so dass zwei Gruppen erstellt und abwechselnd, dem Niveau angepasst trainiert wurde. Für den Sonntag Abend stand noch eine Runde Sightseeing in der Innenstadt von Sofia auf dem Programm. Die Kathedrale Alexander Nevski war sicher das Highlight des Rundgangs, welchen wir mit einem guten Znacht und gemütlichen zusammensitzen abschlossen. Bereits um 0515 am Montagmorgen war das Taxi bereit um uns zum Flughafen zu bringen. Ein ruhiger Flug via Wien nach Zürich rundete das gelungene Wochenende ab. Wir sind uns einig, der nächste Lehrgang in Sofia ist bereits im Kalender vorgemerkt.
Aikido in motion
Bereits seit einiger Zeit geisterte die Idee in meinem Kopf herum die Dynamik von Aikido bildlich festzuhalten. Florian Weber von lightwanted.com schaffte es diese Idee perfekt umzusetzen. Die Bilder zeigen sehr schön die fließenden Bewegungen sowie die Präzision im Umgang mit Waffen.
Iwama 2018
Im November 2018 ist unser Dojo Leiter Hansjörg wieder nach Iwama gereist, um sich bei Shigemi Inagaki weiterzubilden. Hier sein Bericht sowie einige Bilder von seinem Aufenthalt in Japan.
Anfangs November machte ich mich ein weiteres mal auf den Weg nach Japan. In Iwama angekommen ging das Training gleich los. Meine Freunde aus Amerika waren einige Tage vor mir angekommen. Zu meiner Überraschung traf ich ausserdem noch Jai aus Dänemark. Er reiste aber leider am selben Tag noch ab.
Für Jetlag bleit jeweils gar keine Zeit, da mein Tagesablauf wie folgt aussah:
4.55 Uhr Aufstehen
5.00 Uhr Morgenhygiene
5.05-5.40 Uhr Jina rechen
5.40-5.50 Uhr Dojo vorbereiten
6.00 – 7.00 Uhr Training mit Inagaki Sensei oder Carl Sensei
7.15 – 7.45 Uhr Frühstück
7.50 – 11.30 Uhr Umgebungsarbeiten und Jina fertig rechen, in der Schule unterrichten
12.00 – 13.30 Uhr Mittagspause
14.00 – 15.00 Uhr Training
15.00 – 16.30 Uhr Umgebungsarbeiten
16.30 – 18.00 Uhr Freizeit und Abendessen
18.30 – 19.00 Uhr Dojo vorbereiten
19.00 – 21.00 Uhr Training
Ich hatte dieses Jahr wieder die Ehre öfters an der Grundschule Aikido zu unterrichten. Isojama Sensei, Wadahiki Sensei und Hirosawa Sensei leiten die Klassen souverän.
Ende November durfte ich dann mit Inagaki Sensei und einer Delegation von Aikidokas nach Myanmar reisen. Dort besuchten wir Dojos in Yangon und Pyay. Es war sehr schön zu sehen, wie herzlich die Menschen da sind und mit der japanischen Gruppe war es wie immer sehr familiär.
Aikido-Familie(n)
Das kommt uns japanisch vor
Hoch konzentriert blicken die 15 Kinder zu Hansjörg Weber. „Tai no henkō“ ruft er und sogleich werden die Kinder aktiv. Ein Schritt vor, eine blitzschnelle Drehung und ein lautes „A-ii“ zum Abschluss. Die zuschauenden Eltern und Geschwister sind beeindruckt. Sie werden gerade Zeuge der Aikido-Prüfungen im Dojo Mollis. Die Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren können zeigen, was sie im letzten halben Jahr gelernt haben.
Tai no henkō ist Japanisch und bedeutet frei übersetzt „Umkehrung der Körperstellung“. Dieser Ablauf ist eine der wichtigsten Grundformen vieler Aikidō-Techniken und wird beim Training regelmäßig wiederholt.
Die japanischen Namen der Techniken zu kennen und ausführen zu können ist eine der Anforderungen in der Prüfung. Koordination und Körperbeherrschung zu lernen, macht den Kindern offensichtlich Freude. Die älteren Kinder, die schon länger dabei sind, müssen in der Prüfung mehr Techniken und Übungen vorzeigen.
Stolze Eltern, glückliche Kinder
Alle Kinder bestehen die Prüfung, was grossen Applaus bei den stolzen Angehörigen hervorruft. Die Kinder haben ihre Diplome mit ihrem Trainingseifer verdient. Von nun an ist auch an der Farbe des Gurtes erkennbar, dass sie eine Stufe weitergekommen sind. So nimmt z.B. Sarah strahlend den orangen Gurt entgegen, den sie gegen den „halborangen“ (halb weiss, halb orange) eintauscht.
Dass die Kinder mit Ihren Familien dabei sind, passt sehr zum Selbstverständnis des Dojos von Hansjörg Weber. „Wir sind eine grosse Aikido-Familie. Wir unterstützen uns beim Weiterkommen im Training und feiern zusammen die Erfolge.“ Dieser Zusammenhalt zeigte sich auch im März diesen Jahres, als das Dojo in vielen Stunden Freiwilligenarbeit umgebaut wurde.
Neue Mitglieder willkommen
Wer diese Kampfkunst Aikido selbst einmal selbst ausprobieren möchte, ist herzlich in unserem Dojo willkommen. Das Kindertraining findet an der Zinggenstrasse 2 in Mollis statt, jeweils am Mittwoch von 18:00 bis 19:00 Uhr. Für die Erwachsenen gibt es zwei Trainings: Montags und Mittwochs von 19:00 – 20:30 Uhr.
Text: Søren Ehlers
Bilder: Mathias Marti
Aikido meets Sommerbühne
Von Elm nach Japan in 12 Minuten
Im Rahmen der Sommerbühne wurde eine Aikido-Show gezeigt.
Dialog im Volksgarten
Kind (9) „Simmer jetz draa?“
Vater: „Nuch nüd, d Musig spilt ja nuch.“
Ein identischer Dialog war 60 Sekunden zuvor vom kleinen Bruder und der Mutter geführt worden.
Volksgarten, Sonntag Abend. Auf der Sommerbühne spielen die bekannten Elmer Dorfmusikanten schwungvolle Blasmusik. Hinter der Bühne warten 5 Kinder und 7 Erwachsene auf ihren Auftritt.
Vielseitiges Programm von Glarus Service
Nun kommt Kaspar „Chäschi“ Marti in den Backstagebereich. Er ist Präsident des Vereins Glarus Service, der auch dieses Jahr die Sommerbühne mit einem vielseitigen Programm durchführt. „Ihr seid jetzt dran. Ich sage Euch an. Wie lange dauert Eure Show ungefähr?“ „11 Minuten und 30 Sekunden“ lautet die präzise Antwort von Nicole Weber, sie hat das bei der Hauptprobe gestoppt.
Chäschi geht vor die Bühne und bedankt sich bei den Elmern für das tolle Konzert. Dann kündet er einen speziellen Auftritt an: „…eine Demonstration japanischer Kampfkunst, die ungefähr 12 Minuten dauert.“ Das Publikum ist sichtlich gespannt, was jetzt wohl kommt.
Von Elm nach Japan in 12 Minuten
Ein Mann in einer kurzärmligen, robusten weissen Baumwolljacke, weissen Hosen und einem schwarzen Hosenrock darüber betritt den Rasen vor der Bühne. Mit einem grossen Gong eröffnet er die Darbietung. 5 Kinder und 5 Erwachsene betreten den Rasen, alle haben ein Holzschwert in den Händen. Mit sehr präzisen und kontrollierten Bewegungen parieren die Kinder die ebenso kontrolliert vorgetragenene Angriffe der Erwachsenen. Ein bewunderndes Raunen geht durchs Publikum. Als die Kinder wenig später die Erwachsenen zu Boden werfen, brandet Applaus auf.
Der „Gong-Mann“ begrüsst nun das Publikum mit einen laut gerufenen „Konnichiwa Glarus!“ und erklärt sogleich, dass dies „Hallo“ auf japanisch bedeutet. Das Publikum ruft ein begeistertes „Konnichiwa!“ zurück. Ai Ki Do ist eine japanische Kampfkunst und daher spielen japanische Umgangsformen eine wichtige Rolle.
Vielseitige Kampfkunst
Im Folgenden wird ein vielseitiges Programm geboten, jeweils von 2 Erwachsenen ausgeführt. Der Umgang mit den traditionellen Holzwaffen wird gezeigt. Das sieht sehr kriegerisch aus. Gleichzeitig wähnt man sich in einer Ballett-Vorführung, so präzise und elegant sind die Bewegungen. Immer wieder wird jemand zu Boden geworfen (es ist immer der Angreifer), rollt elegant auf dem Rasen ab und steht sogleich wieder auf.
Arigato!
Zum Schluss bedankt sich das ganze Team von Aikido Glarus mit einem herzlichen „Arigato!“ (Danke) beim Publikum. Einige der Zuschauenden packt nun der „Gwunder“. Sie getrauen sich, auf den Rasen vor dem Springbrunnen zu kommen, wo ein öffentliches Schnuppertraining durchgeführt wird.
Die Aikido-Kinder sind da schon längstens in den Springbrunnen gehüpft, fröhlich und stolz auf ihren Auftritt.
Neue Mitglieder willkommen
Wer diese Kampfkunst einmal selbst ausprobieren möchte ist bei Aikido Glarus herzlich willkommen. Als Ausrüstung genügen Trainerhose und T-Shirt.
Die Trainings finden statt an der Zinggenstrasse 2 in Mollis, jeweils Montag und Mittwoch von 19:00 bis 20:30 Uhr. Ein spezielles Kindertraining gibt es am Mittwoch von 18:00 bis 19:00
Autor: Søren Ehlers
Bilder © Markus Weisshaupt